Es gibt ja in den Medien, v.a. in der Werbung, dieses Klischee des Idiot Dads: Väter die absolut gar nichts auf die Reihe kriegen was den Haushalt angeht. Viele regen sich zurecht über dieses Image auf, andere sind tatsächlich der Meinung dass der Vater Dinge „nicht richtig“ macht, vielleicht gibt es auch Personen die absichtlich etwas machen um von der lästigen Aufgabe entbunden zu werden.
Ich bin in unserer Familie definitiv die „Idiot Mum“. Gerade bin ich z.B. alleine zuhause und google „Waschpulver welches Fach?“ weil ich gerne waschen würde und keine Ahnung habe wie unsere Waschmaschine funktioniert, weil mein Mann das immer macht.
Das ist natürlich ein arbiträrer Zufall in unserer Haushaltsarbeitsaufteilung und bedeutet nicht dass ich gar nichts im Haushalt mache, aber ich will auf etwas anderes hinaus: ich finde wir sollten uns von der Prämisse verabschieden dass alles immer penibel aufgeräumt und penibel sauber sein muss, v.a. in einem Haushalt mit kleinen Kindern.
Wir haben häufig die Idee dass die Haushaltsarbeit mit demselben Zeitaufwand und Resultat betrieben werden kann und soll wie das in unserer Kindheit zuhause der Fall war, also dass es einen einzigen richtigen Weg gibt, Dinge zu machen (das Klo zu putzen z.B., s. Lohaus & Schulz 2015). Wenn wir aber mit Müttern (oder Vätern) aufgewachsen sind die gar nicht oder in Teilzeit gearbeitet haben, dann hatten die einfach viel mehr Zeit dafür.
Wir sollten uns also an die Idee gewöhnen dass es bei zwei vollzeit arbeitenden Menschen mit Kind oder Kindern zuhause einfach relativ chaotisch aussieht und das als den neuen Standard begreifen (zumindest für diese Personengruppe).
Eine Sache die bei mir sehr hilft ist dass ich überhaupt nicht zum Haushalt führen erzogen worden bin. Bevor ich zuhause ausgezogen bin hab ich im Haushalt z.B. gar nichts gemacht. Dafür werde ich meinen Eltern ewig dankbar sein. Ich kann gar nicht beschreiben wie sehr es mein WG-Leben und Beziehungleben vereinfacht hat in Bezug auf Haushalt dass ich weder Meinungen noch Ahnung habe. Dafür nehme ich gerne alle Konsequenzen daraus in Kauf!
Ich kann also nur dafür plädieren den eigenen Töchtern ebenfalls möglichst wenig Haushaltskompetenzen beizubringen, es lohnt sich! 😉
Ein Gedanke zu „Idiot Mum: Plädoyer für Faulheit im Haushalt“